Sommerinterview 2018

15. August 2018

Derzeit arbeite ich an meinem Sommer-Interview, eine Idee die mir bereits im Mai kam: Ich habe einige Menschen, die mein Projekt verfolgen und ich fand, dass ich ihnen mal die Gelegeheit geben könnte, mir Fragen zu stellen. Aus den vielen Fragen, die mir gestellt wurden, möchte ich ein schriftliches Interview zusammenstellen und hier auf meiner Website veröffentlichen. Die Fragen sind auch gut, um mich einfach mal kennen zu lernen und ein kleines bisschen zu verstehen, wie die Momente-Galerie so tickt.

Fragen an die Galerie - Das Sommerinterview 2018

Fans und Freunde der Momente-Galerie habe ich im Laufe des Sommers gefragt, was sie gerne mal von mir wissen möchten. Ich habe daraus ein schriftliches Interview mit drei Teilen erstellt und mich den vielen Fragen meiner Fans angenommen. Danke, dass ihr da seid, meine Musik hört, mir Rückmeldung gebt und neugierig bleibt!

 

Viel Spaß beim Lesen wünscht Deine Galerie

 

Teil I: Die Entstehung

 

1 Was hat dich dazu gebracht dein Solo Projekt zu starten?

 

So den einen Moment in dem es „Klick“ gemacht hat, den gab es nicht. 2014 habe ich die Momente-Galerie offiziell gestartet. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich hin und wieder an ein paar Songs geschrieben. Ich dachte: „Ja klar, jeder der Musik covert hat so den ein oder anderen eigenen Song in der Tasche oder Schublade, den er nicht unbedingt jedem zeigt.“. Und ich zeigte es auch niemandem. Bis Roland zu neugierig war und ich ihm den ein oder anderen Song mal vorspielte. Für mich war das eine Riesenüberwindung. Und er fand die Sachen catchy, einprägsam und auch sinnvoll. Das war dann das erste Mal, das ich überhaupt ernsthaft darüber nachgedacht habe mit meinen Songs an die Öffentlichkeit zu gehen. Roland ist auch heute der erste, der brandneue Songs zu hören bekommt. Er unterstützt und berät mich und dafür bin ich ihm sehr dankbar, für die kritischen Ohren, seine Meinung, die Fragen, die Musikproduktions- und Aufnahmetätigkeiten.

2 Wie kam es zu dem Namen „Momente-Galerie“?

 

Die Namensfindung war einer der schwierigsten Dinge ganz zu Beginn. Als ich 2014 entschieden habe, dass die Welt doch hören und sehen sollte was ich komponiere, musste ein Name für das her unter dem ich Musik machen möchte. Ich mag keine halben Sachen, also wenn ich das anfange (so dachte ich), dann richtig: Mit einem Namen, Logo und einer Facebookseite und einer Website sowie einen Platz, an dem ich meine Songs veröffentlichen kann. Die Namenssuche begann zunächst bei mir, bis ich auch mein Umfeld fragte. Ein Musikfreund von mir, mit dem ich damals gerade hin und wieder musizierte und der heute noch immer ein guter Freund ist, kam dann mit dem Namen um die Ecke. Ich danke ihm heute noch, was er so sinngemäß begründete: „Nenne dich doch einfach Momente-Galerie. Was du beschreibst, sind doch Momentaufnahmen aus deinem oder anderen Leben. Das passt doch super.“ Bei mir machte es dann nach einmal drüber schlafen auch Sinn. Naja und dann kam eins zum anderen: Ich hatte eine Logo-Idee (die ersten Versuche zeige ich lieber niemandem ) und dann hab‘ ich gedacht: „Naja, wenn mir übermorgen noch was Tolleres einfällt, dann kann ich das ja nochmal ändern.“. Aber es kam nichts Tolleres, ich mochte mein Logo und auch die Idee hinter dem Namen passte zu dem, was ich sagen will. Also war die „Momente-Galerie“ geboren. Damit konnte ich dann auf Facebook meine Musikerseite starten und etwas später Anfang 2015 startete ich meine Website und auch den Soundcloud-Account. 2016 folgte dann Instagram, was ich heute auch noch gerne nutze, um Bilder in die Welt zu schicken von den Prozessen, die ich durchlaufe. Außerdem habe ich das Konzept der Galerie bis heute weitergesponnen: Meine Zuhörer sind die „Galeristen“ und häufig nenne ich mich selbst nur „Die Galerie“, eben eine musikalische Galerie. Eben keine halben Sachen.

3 Wie würdest du deine Musik beschreiben und wenn es ein eigenes Genre für deine Musik gäbe, wie hieße es?

 

Ich habe meiner Musik tatsächlich irgendwann ein eigenes Genre gegeben. Wenn ich mich in ein Genre einordnen müsste, würde ich mich am ehesten zu „Singer-Songwriter“ oder „Liedermacherin“ zählen. Aber beides trifft es nicht genau. Ich sage ich mache „Geradeaus-Musik“, also Musik, die recht pur und ohne Schnörkel sagt, was ist. Die Tatsache, dass ich jetzt auch Songs produziere, die ausarrangiert sind (mit Bandinstrumentarium) untergräbt dieses Genre nicht.

4 Was gefällt dir am Musik machen so sehr?

 

Das ist eine gute Frage, die hat mir noch keiner gestellt. Und ich finde sie ist auch schwer zu beantworten. Ich glaube es sind mehrere Faktoren: Einmal ist es das Lärm machen, dann die Kreativarbeit mit Worten umzugehen, sie mit Melodie und Akkorden zu verbinden, die unglaublich erschlagende Möglichkeiten-Welt die sich eröffnet, wenn man versucht diese Elemente miteinander zu verbinden. Die Möglichkeit sich auszudrücken spielt sicher eine große Rolle. Aber ich habe vor allem Spaß daran Musik zu erfinden glaube ich.

5 Kannst du dich daran erinnern, was dein erster Song war?

 

Ja, das kann ich. Es war ein Song, den ich mit 16 geschrieben habe mit englischem Text. Und ich habe letzthin festgestellt, dass ich sowohl Text als auch Akkorde noch draufhabe, das ist erstaunlich :). Er hieß „Senseless Day“ und es geht darin um einen (für ich damals gefühlt) komplett sinnfreien Tag, denn ich war krank und konnte an dem Tag einfach gar nichts tun außer rumliegen. Und das habe ich in einem Song festgehalten. Dabei fällt mir ein, ich glaube es existiert nicht eine einzige Aufnahme davon. Wobei, vielleicht auf Kassette irgendwo... Vielleicht sollte ihn mal aufnehmen... Nur wegen der “keine halben Sachen”-Strategie.

 

 

Teil II: Musikalische Arbeit

 

1 Was ist für dich die Essenz eines guten Songs und wie schaffst Du es mit deinen Songs dorthin zu gelangen?

 

Puh – Essenz eines guten Songs? Für mich ist der Song gut, wenn er funktioniert und ich mich am nächsten Tag noch ohne Aufschrieb und Aufnahme daran erinnern kann. Ist es weg, war’s das nicht. Ein Song ist an sich niemals „fertig“, sondern immer das Produkt, das gerade das allerbeste ist, was ich habe und kann. Auch einer der Gründe, warum ich ältere Songs wie die Keksfabrik mehrere Male aufgenommen habe und auch mehrere Male veröffentlicht habe. Weil es eben nie ganz fertig ist.

2 Welche Themen verarbeitest du grundsätzlich in den Songs und was willst du Zuhörern mitgeben?

 

Interessant, dass jeder davon ausgeht, dass man etwas in Form von Musik verarbeiten muss. Aber ja, ein bisschen Verarbeitung des Gesehenen und Geschehenen ist natürlich immer dabei. Ich als Person erlebe natürlich viel und versuche es auch mit Musik in eine Ordnung zu bringen. Das heißt nicht, dass jeder Angst haben muss, dass er in einem Song landet. Oft sind es mehrere ähnliche Momente, die ich erlebe, die dann irgendwann mal in einem Song landen. Oft sind es Dinge, die mich natürlich selbst beschäftigen oder beschäftigten. Von Personen, die mir nahe stehen oder um die ich mich sorge. Denen ich mit einem Song sagen will: “Wach auf!” oder “Mach weiter!”. Manchmal sind es aber auch einfach Dinge, die mir selbst ständig passieren und ich selbst nicht gut finde und wo ich mir selbst etwas zurufen will wie “und du, du stehst da - komm setz’ dich nimm dir nen Keks.”. Und eine Intension habe ich erstmal gar nicht. Ich freue mich einfach, wenn es da draußen Menschen gibt, die auf Soundcloud, Youtube oder Facebook Songs finden, die ihnen gefallen. Ob das jetzt meine Stimme ist, die Art wie ich Gitarre spiele oder einfach die Texte und Themen, das muss jeder selbst bestimmen. Ich mache mein bestes und versuche alles so zu tun, dass Zuhörer am Zuhören Spaß haben.

3 Wie entstehen neue Songs? (spontan/am Schreibtisch?) Wie erfolgt die Ausgestaltung von Melodie/Text nach dem ersten Einfall?

 

Neue Songs entstehen nicht nach Plan - das hab ich lange versucht und dann aufgegeben. Ich habe ein Buch oder Heft, in denen ich Geschehnisse festhalte, die mich bewegen. Auf diese Notizen und Sachen kann ich dann zurück greifen, wenn ich an einem Song arbeite textlich. Meistens ist es aber so, dass mir irgendein Teil (sei es eine Melodie, ein Rhythmus, ein Wort, Geschehnisse oder eine Phrase, eine Akkordfolge) zufällt, den ich gerade interessant finde. Das wird dann meist ausgebaut. Wenn zuerst die Phrase oder ein Wort da ist, dann mache ich mich meist direkt mal an den Text. Der wird bis zum Endergebnis dann noch oft umgeschrieben, da er vielleicht nicht ins Metrum der Akkorde passt oder die Melodie nicht zu den Worten passt oder das Wort nicht ganz das aussagt, was es aussagen soll. Da benutze ich dann schon die Wort-Goldwaage. Ich habe mich bewusst auch für die duetsche Sprache entschieden, da ich mich darin am besten ausdrücken kann. Es gibt so viele feine Nuancen, die ein Wort einen gesamten Satz in anderem Licht erscheinen lassen kann, dass es mir extrem wichtig ist, es so auszudrücken, wie ich es fühle in dem Moment. Und das kann ich nicht auf Englisch, Französisch oder Schwedisch. Wenn zuerst die Akkorde oder Melodie da sind, dann mache ich mich daran, dass das zusammenpasst und versuche erstmal zwei unterschiedliche Teile zu generieren, die zueinander passen. Meist kommt mir dabei dann schon eine Idee für den Inhalt. Um die erste Frage zu beantworten würde ich sagen: Eher spontan als am Schreibtisch.

4 Wie lange arbeitest du an einem Song?

 

Das kann ich gar nicht genau sagen, aber wenn ich dann mal einen Einfall habe, geht es zügig.

5 Du arbeitest unter anderem gerade mit Hochdruck daran, deine erste Online-EP fertig zu stellen. Dazu nimmst du deine Songs im Home-Recording auf. Erinnerst du dich an deine erste Recording-Erfahrung? Wie war das für dich?

 

Ohje die erste Recording-Erfahrung war schrecklich. Dieser Klick hat mich schier verrückt gemacht. Und dann die Ansage: „Machs’s nochmal, war ganz gut, aber mach’s jetzt halt nochmal toller“. Das ging sicher zwei Nachmittage so. Die nächste Recording-Erfahrung war dann shcon wesentlich entspannter. Ich muss mich auf Recording-Tage gut vorbereiten und wenn ich das tue, dann geht auch nichts schief. Ich habe außerdem gelernt mit der Situation umzugehen, dass jedes noch so kleine Geräusch (Finger auf Saite; atmen; Fuß bewegen) mit aufgenommen wird. Und dass es eben nicht egal ist, wie es gerade klingt. Sondern dass jedes Detail sehr wichtig ist. Bei Aufnahmen fällt mir zumindest immer wieder auf, dass das Singen des Textes nochmal auf eine andere Ebene geholt wird. Auf einmal denkt man drüber nach, ob man Wörter voneinander abgrenzt oder sie lieber zusammenzieht. Ob das an der Stelle eher so nebenher-belanglos oder sehr bedeutungsvoll-betont klingen soll. Darüber mache ich mir beim Komponieren auch Gedanken, aber bei der Aufnahme bekommt es einen anderen Stellenwert. Ich probiere dann auch nochmal viel herum: wie klingt es besser?!

6 Hast du in der letzten Zeit etwas Neues gelernt bezogen auf Musik und Komponieren?

Im Februar hab ich am FAWM-Projekt teilgenommen, das war eine gute und wichtige Erfahrung. Dort habe ich gelernt, dass es geht, einen Song an einem Tag zu schreiben und zufrieden zu sein damit, was man geschrieben hat. Und zwar so weit, dass man ihn sogar hochlädt. Das war prägend für mich und ich habe seitdem tatsächlich mehr neue Songs geschrieben als vorher. Einfach durch die gedankliche Befreiung von dem „perfekten Song“ den es praktisch nicht gibt.

7 Du bist nicht nur musikalisch, sondern auch anders künstlerisch aktiv: Du malst die kleinen Bildchen auf Soundcloud selbst, machst 100-Tage Projekte und dein Logo hast du auch selbst gestaltet. Wie gehen Kunst und Musik bei dir zusammen?

 

Ich finde es wichtig, dass meine Musik auch schön aussieht (ok, das klingt komisch, ich probiere es nochmal:) Ich mag zum Beispiel dass auf Soundcloud die Bildchen zum Song passen und dass es nicht irgendwelche belanglosen Fotos oder mein Logo sind. Ich glaube ich bin da in dem Punkt etwas anders als andere Musiker und Musikerinnen, denn ich habe Bauchweh, wenn es nicht auch schön aussieht. Kunst und Musik sind beides Mittel, mit denen ich mich ausdrücken kann und mit denen ich eine Verbindung habe. Ich bin nicht die Künstlerin, die mit Acryl Leinwände vollmalen kann, aber ich liebe es, kleine Zeichnungen anzufertigen, mit Worten zu spielen und Farben und Formen einzusetzen, um etwas auszudrücken. Es ist eins meiner kleinen Talente und es wäre schade, wenn meine Präsentation nach außen ohne das auskommen müsste. Deshalb setze ich es bewusst ein und gebe dem ganzen Priorität. Ich denke, dass das meine Fans auch merken und womit ich mich vielleicht auch von anderen Künsterinnen und Künstlern abheben kann. Die 100-Tage-Projekte sind für mich immer ein Ausbruch aus dem normalen Trott und ich genieße es mittlerweile seit 4 Jahren mir selbst so ein Projekt zu stellen. Es macht den Kopf frei auf andere Art und Weise und zwingt mich, mich mit mir selbst auf andere Art und Weise zu beschäftigen. Und wie bei meinen musikalischen Projekten bin ich unglaublich stolz, wenn ich wieder eines beendet habe. Gerade vor Kurzem habe ich mein 4. Projekt #100daysofdoodlinginanoldgreybook beendet. Die Bildchen könnt ihr auch auf meiner Homepage sehen: https://momente-galerie.jimdo.com/kunst-projekte/2018-zeichnungen/

 

 

Teil III: Die Zukunft

 

1 Wann kommt das nächste Video?

 

Das nächste Video kommt tatsächlich erst im nächsten Jahr, also 2019. Die Momente-Galerie ist für mich ein musikalisches Langzeit-Projekt. Es begleitet mich nun seit gut 4 Jahren, ich schreibe in einem Blog meiner Website, was passiert, halte Fans mit Instagram und Facebook auf dem Laufenden und arbeite daran, dass die Momente-Galerie sich weiterentwickelt und neue Songs und Videos produziert. Ich nehme das Projekt sehr ernst habe aber meine Prioritäten auf auch noch an anderer Stelle. Dementsprechend werden meine Fans merken, dass es es auch mal monatelang Funkstille gibt, was schon immer so war. Ich persönlich finde das nicht schlimm, ich hoffe ebenfalls, dass meine Fans mir das nachsehen. Und ihr könnt sicher sein, wenn es mal stiller wird, dass dann auch bald wieder was von mir kommt.

2 An welchen Projekten arbeitest du gerade?/ Auf was dürfen wir uns aus der Momente-Galerie in der nächsten Zeit freuen?

 

Derzeit arbeite ich daran, dass meine Online-EP fertig wird. Darauf werden 5 ausarrangierte Songs zu hören sein, die ich mit viel Herzblut, Schweiß (dank dem heißen Sommer 2018), Organisationstalent und Muße arrangiert habe. Des Weiteren werde nicht nur ich als Musikerin darauf zu hören sein, sondern auch weitere Musiker. Das zu koordinieren hat natürlich auch Zeit gekostet. Außerdem habe ich mein viertes 100 Tage Projekt beendet. Ich habe auch ENDLICH einen Namen für die Online-EP gefunden und bin gerade dabei an den Entwürfen für das Cover zu arbeiten. Ich finde, dass auch eine Online-Veröffentlichung das Recht auf ein schönes Artwork hat, das war mir schon immer wichtig, wie man an den Soundcloud-Veröffentlichungen sehen kann. Die Online-Veröffentlichung soll noch in diesem Jahr erfolgen (wahrscheinlich im Dezember 2018), bis dahin muss noch alles abgemischt werden und die Texte für das Online-Booklet erstellt werden. Das klingt jetzt nach nicht so viel, aber es stecken noch einige Stunden Arbeit darin, um das zu finalisieren. Im nächsten Jahr wird es wieder ein Video geben, das ich zu einem meiner Songs veröffentliche und auch ein weiteres 100 Tage Projekt. Auch werde ich weiterhin meine Seiten Instagram, Facebook und Soundcloud sowie meine Website mit meinem Blog pflegen, um euch auf dem Laufenden zu halten. Demnächst (ich denke bis ins Frühjahr 2019) wird es aber auch erst mal insgesamt etwas ruhiger werden, denn bei mir macht sich privat gerade eine große Veränderung breit, die dann erstmal Aufmerksamkeit und Energie braucht. Die nächste große Info der EP-Veröffentlichung wird jedenfalls nicht an euch vorüber gehen .
Besonderer Dank für Fragen geht an folgende Personen: Petra Weis, Barbara Weis, Sonja Köcher, Romy Bernhard, Thomas Köcher, Benita Horst, Jan Hirzel.
Noch mehr besonderer Dank geht an Roland Holtorp, der vieles in Bezug auf Aufnahmen , die Momente-Galerie überhaupt möglich macht. Danke du Songmischer, Ideenumsetzer, Projektbestärker und persönlicher Berater!